Beschreibung

Johann Wolfgang von Göthe

Johann Wolfgang von Goethes »Götz von Berlichingen« steht als berühmtestes Drama des Sturm und Drang für den Kampf einer alten Macht gegen ein neues Recht. Der Ritter mit der eisernen Hand, den der erst 22-jährige Dichter bereits 1771 erstmals in den Blick nahm, verläuft sich zwischen den Fronten der Glaubenskriege und in der intriganten Welt des Adels. Vergebens verteidigt er das, was er für sein natürliches Recht hält, gegen die abstrakten Gesetze seiner Umwelt – und ist am Ende zum Untergang verurteilt. Das historische Vorbild des Dramas, der Reichsritter Götz von Berlichingen, diente als kaisertreuer Krieger unter wechselnden Fahnen und verlor im Landshuter Erbfolgekrieg am 23. Juni 1504 durch einen Kanonenschuss die rechte Hand. Die Prothese, die noch heute auf Burg Hornberg zu besichtigen ist, trug ihm seinen Beinamen ein. Ob man ihm hingegen den berühmten Ausspruch »Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!« zuschreiben kann, auf den Goethes Drama im kollektiven Bewusstsein reduziert wird, ist zu bezweifeln.

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