Der Regisseur Klaus-Dieter Köhler stammt aus einer Künstlerfamilie und lebt wieder in Wiesbaden

WIESBADEN – „Die Kammerspiele in Wiesbaden sind in meinen Augen ein ganz besonderer Ort, der bei jedem Stück und jeder Aufführung einfach einen Besuch wert ist. Ich finde es sehr erfreulich, dass die Wiesbadener dieses schmucke Theater an der Bergkirche mittlerweile voll angenommen haben und auch zahlreich die dortigen Vorstellungen besuchen. Im Februar werde ich dort mit der schwarzen Komödie ,Gatte gegrillt‘ das vierte Mal inszenieren“, kündigt Klaus-Dieter Köhler, freier Regisseur aus Wiesbaden an.

Köhler, der aus einer Künstlerfamilie stammt – sein Vater ist der ehemalige Wiesbadener Generalmusikdirektor Siegfried Köhler – lebt seit einiger Zeit wieder in der Landeshauptstadt und freut sich darüber. „Da ich als Wahl-Wiesbadener schon viele Jahre mit der Stadt verbunden bin und meine drei Kinder hier zur Schule und in den Kindergarten gehen, bin ich glücklich, dass mich das Vagabundenleben eines Regisseurs mit der Zeit auch im Rhein-Main Gebiet mit zahlreichen Arbeiten schöpferisch hat tätig werden lassen“, berichtet er. Neben den Inszenierungen für die Kammerspiele – 2015 lief dort auch mit großem Erfolg „Das Lächeln der Frauen“ nach einem Roman von Nicolas Barreau – hat er gerade auch eine Regiearbeit in Frankfurt im Theaterhaus am Zoo – ehemalige „Katakombe“ – abgeliefert: Die Tragikomödie „Schädelstätte oder die Bekehrung der heiligen Maria“. Es ging hier tatsächlich um den verzweifelten Versuch einer Mutter, besser unter dem Namen „die heilige Maria“ bekannt, das Leben ihres Sohnes Jesus zu retten, der von den Römern gekreuzigt wurde. „Aber so traurig Überlieferung und die Situation selbst sind, Maria, in Frankfurt von Ute Büttner gespielt, versucht dabei ihr Bestes, und das wirkt zum Teil manchmal sehr, sehr komisch auf die Zuschauer“, sagt der Regisseur.

Kinderoper „Kater Murr“

Komödien und leichte Muse sind eines der Spezialgebiete von Klaus-Dieter Köhler, der auch gerne Musicals und Operetten in Szene setzt. 2010 hat er gemeinsam mit seinem Vater eine Kinderoper nach dem Märchen „Kater Murr“ von E.T.A. Hoffmann erdacht und damit den Memminger Autorenwettbewerb gewonnen. Auch die Junge Bühne Schlangenbad und das in Strinz Trinitatis beheimatete „Kartenhausensemble“ haben bereits des Öfteren von seiner Regiearbeit profitieren können. Lahnstein, Trier, Saarbrücken sind weitere Stationen der letzten Jahre. „Für die Stadt Regensburg schreibe ich zur Zeit eine Stadt-Revue und dann folgen Inszenierungen am Landestheater Schwaben und am Boulevard-Theater Münster“, berichtet Köhler von seinen derzeitigen Plänen.

Quelle: Anja Baumgart-Pietsch
Wiesbadener Tagblatt, Rhein Main Presse
Archivfoto: wita/Paul Müller (Klaus-Dieter Köhler, hier bei den Proben mit Eva-Maria Damasko für „Elisas Haut“ in den Kammerspielen.)