Schwierige Gruppe
LTS Projekt „auf-bruch 3″ mit arbeitslosen Jugendlichen hatte Hürden zu überwinden
Memmingen. Nicht leicht hatte es diesmal Regisseur Klaus-Dieter Köhler mit dem dritten Projekt „auf-bruch 3″ im Landestheater Schwaben (LTS). „Es war viel Wechsel bei den Jugendlichen. Auch bei der Generalprobe kam einer unentschuldigt nicht und wir mussten alles umstellen“, beklagt der im Umgang mit solchen Gruppen erfahrene Theatermacher.
Er hat sechs Wochen lang mit der anfangs achtköpfigen Gruppe von arbeitslosen Jugendlichen gearbeitet. Einer hat in dieser Zeit eine Arbeitsstelle bekommen. Es gab teilweise große sprachliche Probleme, die auch in der kurzen Zeit durch die „Aktivierungshilfen“ der Kolping-Akademie nicht so schnell behoben werden konnten.
Werkstätten kennengelernt
Aus vier Nationen kommen die vier Jungen und ein Mädchen, die bis zum Schluss dabei waren. Unter Förderung der Agentur für Arbeit lernten sie zunächst die Gewerke im Theater kennen und durften dort ausprobieren, was ihnen liegt. Die Schreinerei, Schlosserei, Schneiderei oder Malerei gehörten dazu.
Dann ging es an Fähigkeiten wie das Sprechen oder die Bewegung. Gestärkt werden sollten Kommunikationsfähigkeit, Selbstdarstellung, Durchhaltevermögen oder Zuverlässigkeit. „Bei denjenigen, die bei der Premiere dabei waren, kann man das zumindest teilweise sagen“, meint Theaterpädagogin Claudia Schilling. „Raol zum Beispiel hat entdeckt, dass er auf dem Klavier Harmonien spielen kann, obwohl er noch nie an diesem Instrument gesessen ist. Das haben wir gleich in das Stück eingebaut“.
Zur Vorführung ist trotz aller Ausfälle und Umstellungen ein kleines Stück entstanden, in dem es um Killer und Zombies geht. Die fünf Mitwirkenden jedenfalls hatten ihre Freude daran und agierten in ihren Rollen mit viel Spaß. Sie krümmten sich auch noch vor Lachen, wenn sie – schauspielerisch – tot am Boden lagen. (py)