• Klaus-Dieter Köhler, Theaterregisseur Wiesbaden

Tour de Farce

Eine völlig verrückte Komödie

Von Kingsley Day und Philip LaZebnik

Fünf Frauen- Figuren & Fünf Männer -Figuren, gespielt von zwei Schauspielern, durchleben in einem Hotelzimmer alle Höhen und Tiefen des Lebens. Der perfekte Mix für eine völlig verrückte Komödie.

Der Autor Herb und seine Gattin Rebecca checken im Hotelzimmer einer namenlosen amerikanischen Kleinstadt ein. Sie befinden sich auf Promotiontour für sein Buch Ehe währt für immer, nur dass über die 10jährige Arbeit an dem Bestseller, seine eigene Beziehung den Bach runter gegangen ist, darf die Öffentlichkeit natürlich nicht wissen. Seine Frau, die cholerische Rebecca, wahrt den schönen Schein lediglich aus Tantieme-Gründen. Das ahnt die sensationslüsterne Boulevardreporterin Pam Blair und postiert sich, zusammen mit ihrem schwedischen Kameramann im Wandschrank, um die Lebenslüge des Autors zu enthüllen. Als dann kurz darauf noch der korrupte Senator Grant Ryan, Rebeccas Jugendliebe, die Nachbarsuite bezieht, um sich mit seiner Geliebten zu treffen, scheint das Chaos perfekt …

Aber wir befinden uns erst am Anfang einer aberwitzigen Tour de Farce, die ihr Tempo zusehends steigert und die Verwicklungsspirale und rasanten Rollenwechsel in ungeahnte Höhen schraubt. Es ist ein amüsanter Ritt durch menschliche Abgründe und sicher ein Riesenspaß für die zwei grandiosen Darsteller und das Publikum.

PREMIERE AM 08.12.2018
KAMMERSPIELE WIESBADEN

Quelle: Kammerspiele Wiesbaden

 


Tour de Farce“ bezaubert das Premierenpublikum

von Christina Oxfort

Temporeiche Premiere bei den Wiesbadener Kammerspielen: Regisseur Klaus-Dieter Köhler spart bei seiner irrwitzigen Komödie nicht mit Seitenhieben gegen die amerikanische Politik.

WIESBADEN – Rebecca und Gwenda sind hinreißend. Zwar cholerisch die eine und öffentlichkeitsgeil die andere, ist es dennoch schwer, sich ihrem Charme zu entziehen. Herb Gladney, umherwandernd mit Schiebermütze und Pfeife, geht ein solcher ab. Und doch nimmt die Figur des verschusselten Autoren gefangen, gleiches gilt für Senator Grant Ryan, der nicht mit Seitenhieben auf die aktuelle amerikanische Politik spart. Rebecca, Gwenda, Herb und Grant – nur vier von insgesamt fünf Frauen- und fünf Männer-Figuren, die sich in den ausverkauften Kammerspielen Wiesbaden eine temporeiche „Tour de Farce“ liefern. Zum Entzücken des Premierenpublikums, das neben den Darstellern Carolin Freund und Frank Eller völlig zu Recht Kostüm und Maske feiert. Regisseur Klaus-Dieter Köhler hat bei der irrwitzigen Komödie aufs Tempo gedrückt, und das fordert allen alles ab. Auch der Tür eines doppelten Wandschrankes, die es ob des energiegeladenen Spiels im wahrsten Sinne des Wortes aus den Angeln hebt.

Der Plot der von Kingsley Day und Philip LaZebnik ersonnenen „Tour de Farce“ ist simpel: Autor Herb reist mit Gattin Rebecca in die Provinz, um sein Buch „Ehe währt für immer“ zu promoten. Das Paar hat nicht mehr viel gemein und so fällt es Rebecca nicht schwer, mit ihrer Jugendliebe Grant, inzwischen Senator und im gleichen Hotel abgestiegen, erneut anzubändeln. Der allerdings plant hier ein Schäferstündchen mit der ultrablonden Gwenda, die alle Blondinen-Klischees vortrefflich bedient. Sensationsreporterin Pam Blair kommt der unglücklichen Ehe des Autorenpaares auf die Schliche und postiert ihren depressiven schwedischen Kameramann Gunnar im Wandschrank. Der indes ist weniger an skandalösen nackten Fakten, denn an schönen Bildern à la Ingmar Bergman interessiert…

Quelle: wiesbadener-kurier.de

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